GP Torino '06
06 Juni 2006
Vorwort
Eigentlich ging es ja schon früher los. Schliesslich sind seit der Idee, nach Turin zum Grand Prix zu fahren und der tatsächlichen Umsetzung ja ein paar Wochen vergangen. Von meiner Bestürzung, dass mich DJ am Mittwoch noch gefragt hat "Wie kommt man eigentlich nach Turin" habe ich euch schon Kenntnis verschafft.
Hinfahrt
Am Freitag morgen gegen neun treffen wir uns am Essener Hauptbahnhof, den ich nicht fotografieren konnte, weil die Akkus irgendwie nicht mehr voll wurden. Also bei der Tanke vier Batterien für lächerliche fünf Euro gekauft und (Achtung, Nebensatz!) Cayenne-Fahrern beim Parken auf zwei Behinderten-Parkplätzen zugeguckend und Ricola Schweizer Kräuterzucker lutschend auf die Ankunft von Michael, Mo und Marco gewartet. Alle im Auto mit "M" - dann kann's ja losgehen.
Köln um zehn passiert - kein Stau. Auch nicht vor der Grenze in den Kanton Bern, wo der erste richtige Tankstopp erfolgt. Da der St. Gotthard gesperrt ist, eben über die gute Ausweichroute lt. ADAC, die zwar einen mautpflichtigen Tunnel (Gr. St. Bernard) enthält, dafür auf italienischer Seite aber weniger Maut kostet und auch noch 50km kürzer ist - also eine halbe Stunde eher da - denn man kommt geografisch fast genau nördlich von Turin nach Italien rein. Mo - auf dem mittleren Sitz der Rückbank hockend - böte 150 EUR, wenn wir drei Stunden eher da sein könnten. Nice!
Vor dem Tunnel beträgt die Länge des Staus lächerliche zwei Fahrzeuge, so dass es rapido (und immer an die geltenden Geschwindigkeitsvorgaben haltend) in italienisches Staatsgebiet geht. Die weitere Fahrt wird von Michaels kullinarischen Vorstellungen über Nudeln mit Bechamelsauce, man betone "Bechamelsauce" (!), und Champignons an Schweinemedallions untermalt, nachdem er die Schweizer Kräuterzucker in einem explosiven Anflug im Fahrzeuginnenraum verteilte. Noch Stunden später sollen sie in den Falten seiner Hose gesichtet worden sein...
Gegen zwanzig nach sieben sind wir schliesslich auf der Tangenziale nord und biegen in die Turiner Hauptstrassen. Der Plan: noch bis acht Uhr zur Registrierung zur Site - das Lingotto Fiere - aber wo ist das?
Lingotto Fiere
Zum Glück ausgeschildert genug, mit Schildern voller bunter Flaggen, dass wir um viertel nach Acht da sind und die Jungs schonmal den Anmeldeposten besetzen können, während wir in der Zwischenzeit das Auto in der Nähe einer sehr vielversprechend aussehenden Trattoria ("La vecca Lira") parken können.
Die Voranmeldung funktioniert - die "Judgein" freut sich, meine DCI-Card scannend "You arrived in time.". Dann bei angenehmer Temperatur in eine andere, dem Kongresszentrum gegenüberliegende Trattoria "Del Cambio", die für meinen Geschmack zuviel aus dem Meer verkauft, was da lieber noch rumschwimmen sollte. Entsprechend waren aber auch Preis und Qualität - hausgemachte Nudeln, natürlich al-dente, mit Chilli-Pfeffersauce und Schinken hatten einen unmerkbaren Namen aber einen merkbar guten Geschmack. Mjamm.
Nach dem Essen, so gegen zehn Uhr abends dann mal die Tangentiale sud gesucht, denn das Hotel liegt ja direkt neben der Autobahn. Leider fehlte an der entscheidenden Kreuzung (wie ich einen Tag später im Hellen bemerken sollte) die Beschilderung zur Autostrada gänzlich, so dass wir zwar ein viertklassiges Pokerhotel passierten, aber die Autobahn erst nach zahlreichem Halsen und Wenden fanden. Eine Ausfahrt, die so hiess wie die in der ausgedruckten Anfahrtsbeschreibung gab's aber nicht, und als ich nach vier Kilometern genug Motivation zum Wenden hatte, waren wir schon auf der Strecke zum ligurischen Strand nach Süden und erst weitere acht Kilometer später kam die nächste Ausfahrt.
Und vor der Ausfahrt kam eine Mautstation... unsere Ideensammlung brachte verschiedene Ansätze, wie wir mit dieser Station umgehen, aber ich habe den schlechten Plan umgesetzt. Da wir gerade eine einspurige Brücke passiert hatten, folgte ich rechts zwei scheinbar bei dieser Station angestellten Italienern, die gerade das Tor zu dieser Brücke per Einlasskarte öffneten und von der Autobahn wegfuhren. Wir also über diese Brücke - und was war wohl am anderen Ende der Brücke? Ein verschlossenes Tor zur Autobahn. Halt wie auf der Seite von der wir kamen. Und nu? Zurück das Tor war längst zugefahren...
Es gibt nichts schöneres als auf einer unbeleuchteten Trecker-Landstrasse mitten in unbeschildertem Gebiet den Weg zur nächsten Hauptstrasse zu finden. Aber nach dem links-rechts-links-rechts Plan kamen wir irgendwann nach dem nächstlichen Durchflug eines Dorfes, dass sich längst an teutonische Need-For-Speed Fans gewöhnte, an eine Brücke, die jemand aus einem liegengelassenen Mannesmann-Rohr halbiert haben musste, und hinter dieser Brücke gab es - Scheinwerfer. Vorbeifahrendes Licht!
Andere Autos... ein kurzes Kartenstudium zeigte unsere Position als ca. 6km südlich von Turin an, die Landstrasse führte quasi direkt zu unserem Hotel. Aber nochmal muss ich sowas nicht haben. Also - entweder den Italienern hinterherfahren (wenn sie dann frei haben, fahren sie halt nach Hause und nicht in die Rapsfelder) oder aber durch die Mautstation, dann wenden und zurück. Kost' ja nix.
Gegen viertel nach elf haben wir das Hotel dann erreicht, noch schnell den Pokerkanal gecheckt, aber dann doch lieber ausschlafen für Tag zwei.
Lingotto Ovale
Am nächsten Morgen finden wir das Lingotto, das bis in die 80er Jahre eine Fiat-Fabrik war (und auf dessen Dach es nicht nur eine Teststrecke gibt, sondern die auch noch Rennstreckencharakter besitzt), relativ einfach und folgen einer Spur zu Parkplätzen, die wir bei einem Hallenmeister und zwei Carabinieri vom Werkschutz erfragt haben. "Giotto" ist doch schliesslich irgendwie "Spiel" und "Oval" meint bestimmt den Kreisverkehr mit den Parkplätzen. Aber die Halle sieht leicht anders aus als die, in der wir uns registriert haben, und so finden wir die für die 36. Internationale Schachweltmeisterschaft vorbereiteten Tuniertische in diesem Lingotto-Trakt. Arbeiter verraten uns den Weg zum Lingotto Fiere - sonst hätten wir mit diesen Bauern spielen müssen (also so C2-C4 und so).
Nach drei Versuchen fanden wir tatsächlich eine Tiefgarage direkt unter der Site und kamen um viertel vor zehn noch rechtzeitig zum Deck registrieren.
GP Torino '06 - Hauptevent I
GP Torino '06 - Hauptevent II
Hoteldraft Campanile
Eigentlich ging es ja schon früher los. Schliesslich sind seit der Idee, nach Turin zum Grand Prix zu fahren und der tatsächlichen Umsetzung ja ein paar Wochen vergangen. Von meiner Bestürzung, dass mich DJ am Mittwoch noch gefragt hat "Wie kommt man eigentlich nach Turin" habe ich euch schon Kenntnis verschafft.
Hinfahrt
Am Freitag morgen gegen neun treffen wir uns am Essener Hauptbahnhof, den ich nicht fotografieren konnte, weil die Akkus irgendwie nicht mehr voll wurden. Also bei der Tanke vier Batterien für lächerliche fünf Euro gekauft und (Achtung, Nebensatz!) Cayenne-Fahrern beim Parken auf zwei Behinderten-Parkplätzen zugeguckend und Ricola Schweizer Kräuterzucker lutschend auf die Ankunft von Michael, Mo und Marco gewartet. Alle im Auto mit "M" - dann kann's ja losgehen.
Köln um zehn passiert - kein Stau. Auch nicht vor der Grenze in den Kanton Bern, wo der erste richtige Tankstopp erfolgt. Da der St. Gotthard gesperrt ist, eben über die gute Ausweichroute lt. ADAC, die zwar einen mautpflichtigen Tunnel (Gr. St. Bernard) enthält, dafür auf italienischer Seite aber weniger Maut kostet und auch noch 50km kürzer ist - also eine halbe Stunde eher da - denn man kommt geografisch fast genau nördlich von Turin nach Italien rein. Mo - auf dem mittleren Sitz der Rückbank hockend - böte 150 EUR, wenn wir drei Stunden eher da sein könnten. Nice!
Vor dem Tunnel beträgt die Länge des Staus lächerliche zwei Fahrzeuge, so dass es rapido (und immer an die geltenden Geschwindigkeitsvorgaben haltend) in italienisches Staatsgebiet geht. Die weitere Fahrt wird von Michaels kullinarischen Vorstellungen über Nudeln mit Bechamelsauce, man betone "Bechamelsauce" (!), und Champignons an Schweinemedallions untermalt, nachdem er die Schweizer Kräuterzucker in einem explosiven Anflug im Fahrzeuginnenraum verteilte. Noch Stunden später sollen sie in den Falten seiner Hose gesichtet worden sein...
Gegen zwanzig nach sieben sind wir schliesslich auf der Tangenziale nord und biegen in die Turiner Hauptstrassen. Der Plan: noch bis acht Uhr zur Registrierung zur Site - das Lingotto Fiere - aber wo ist das?
Lingotto Fiere
Zum Glück ausgeschildert genug, mit Schildern voller bunter Flaggen, dass wir um viertel nach Acht da sind und die Jungs schonmal den Anmeldeposten besetzen können, während wir in der Zwischenzeit das Auto in der Nähe einer sehr vielversprechend aussehenden Trattoria ("La vecca Lira") parken können.
Die Voranmeldung funktioniert - die "Judgein" freut sich, meine DCI-Card scannend "You arrived in time.". Dann bei angenehmer Temperatur in eine andere, dem Kongresszentrum gegenüberliegende Trattoria "Del Cambio", die für meinen Geschmack zuviel aus dem Meer verkauft, was da lieber noch rumschwimmen sollte. Entsprechend waren aber auch Preis und Qualität - hausgemachte Nudeln, natürlich al-dente, mit Chilli-Pfeffersauce und Schinken hatten einen unmerkbaren Namen aber einen merkbar guten Geschmack. Mjamm.
Nach dem Essen, so gegen zehn Uhr abends dann mal die Tangentiale sud gesucht, denn das Hotel liegt ja direkt neben der Autobahn. Leider fehlte an der entscheidenden Kreuzung (wie ich einen Tag später im Hellen bemerken sollte) die Beschilderung zur Autostrada gänzlich, so dass wir zwar ein viertklassiges Pokerhotel passierten, aber die Autobahn erst nach zahlreichem Halsen und Wenden fanden. Eine Ausfahrt, die so hiess wie die in der ausgedruckten Anfahrtsbeschreibung gab's aber nicht, und als ich nach vier Kilometern genug Motivation zum Wenden hatte, waren wir schon auf der Strecke zum ligurischen Strand nach Süden und erst weitere acht Kilometer später kam die nächste Ausfahrt.
Und vor der Ausfahrt kam eine Mautstation... unsere Ideensammlung brachte verschiedene Ansätze, wie wir mit dieser Station umgehen, aber ich habe den schlechten Plan umgesetzt. Da wir gerade eine einspurige Brücke passiert hatten, folgte ich rechts zwei scheinbar bei dieser Station angestellten Italienern, die gerade das Tor zu dieser Brücke per Einlasskarte öffneten und von der Autobahn wegfuhren. Wir also über diese Brücke - und was war wohl am anderen Ende der Brücke? Ein verschlossenes Tor zur Autobahn. Halt wie auf der Seite von der wir kamen. Und nu? Zurück das Tor war längst zugefahren...
Es gibt nichts schöneres als auf einer unbeleuchteten Trecker-Landstrasse mitten in unbeschildertem Gebiet den Weg zur nächsten Hauptstrasse zu finden. Aber nach dem links-rechts-links-rechts Plan kamen wir irgendwann nach dem nächstlichen Durchflug eines Dorfes, dass sich längst an teutonische Need-For-Speed Fans gewöhnte, an eine Brücke, die jemand aus einem liegengelassenen Mannesmann-Rohr halbiert haben musste, und hinter dieser Brücke gab es - Scheinwerfer. Vorbeifahrendes Licht!
Andere Autos... ein kurzes Kartenstudium zeigte unsere Position als ca. 6km südlich von Turin an, die Landstrasse führte quasi direkt zu unserem Hotel. Aber nochmal muss ich sowas nicht haben. Also - entweder den Italienern hinterherfahren (wenn sie dann frei haben, fahren sie halt nach Hause und nicht in die Rapsfelder) oder aber durch die Mautstation, dann wenden und zurück. Kost' ja nix.
Gegen viertel nach elf haben wir das Hotel dann erreicht, noch schnell den Pokerkanal gecheckt, aber dann doch lieber ausschlafen für Tag zwei.
Lingotto Ovale
Am nächsten Morgen finden wir das Lingotto, das bis in die 80er Jahre eine Fiat-Fabrik war (und auf dessen Dach es nicht nur eine Teststrecke gibt, sondern die auch noch Rennstreckencharakter besitzt), relativ einfach und folgen einer Spur zu Parkplätzen, die wir bei einem Hallenmeister und zwei Carabinieri vom Werkschutz erfragt haben. "Giotto" ist doch schliesslich irgendwie "Spiel" und "Oval" meint bestimmt den Kreisverkehr mit den Parkplätzen. Aber die Halle sieht leicht anders aus als die, in der wir uns registriert haben, und so finden wir die für die 36. Internationale Schachweltmeisterschaft vorbereiteten Tuniertische in diesem Lingotto-Trakt. Arbeiter verraten uns den Weg zum Lingotto Fiere - sonst hätten wir mit diesen Bauern spielen müssen (also so C2-C4 und so).
Nach drei Versuchen fanden wir tatsächlich eine Tiefgarage direkt unter der Site und kamen um viertel vor zehn noch rechtzeitig zum Deck registrieren.
GP Torino '06 - Hauptevent I
GP Torino '06 - Hauptevent II
Hoteldraft Campanile