Mir ist kalt
28 August 2006
YOU CALL THAT A SUMMER!?
Ich sitze hier vor der leeren Seite und überlege angestrengt, wie ich anfangen soll. So lange schon habe ich nicht mehr vor einer Tastatur gesessen, und falls sich jemand für die 50%-Chance interessiert, von der ich noch am 9. geschrieben habe - morgen früh gehe ich zur Untersuchung und lasse mir sagen, dass ich sie geschafft habe.
Warum auch nicht. Ich habe schon so vieles geschafft. So betrachte ich den Sonnenbrand auf eben diesem Arm und die sich abpellende Haut und überlege, ob es wirklich so gut war, auf dem höchsten (schwarz- statt weissrandigen) Berg Spaniens zwei Stunden in der mittäglichen Sonne herumzulaufen. Aber ich war da. Ein Gefühl wie Messmer (nicht der mit dem Tee), und dank der Sonne auch kaum Yetis am Start...
Aber Yetis wären mir manchmal wirklich lieber. Menschen sind doof. Ok, da liesse sich differenzieren. Einige Menschen sind doof - aber leider die, die am besten auffallen. Die Intelligenten verstehen es gekonnt, sich nicht in Erfahrungen zu verstricken.
Der Ort: die Schlange vor den beiden Schaltern, deren Anzeige von "IBERIA" auf "LTU" umgesprungen ist. Die Zeit: Fünf Minuten nach Beginn des Check-in. Die Personen: Ein Päarchen, Sie locker in den 80ern ("Fade to Gray" im Haarbereich halt) und er - schwer zu sagen - ihr Mann oder auch Sohn, aber ganz sicher schon Rentner; und heisst bestimmt Waldorf oder so.
Sie steht in der benachbarten Schlange (mit Koffer); er steht in unserer Schlange (und hat auch einen Koffer). Beide wackeln kurz vor der Kippgrenze, da wird das Rennen freigegeben. Und Lucky Sue kann den ersten Schritt nach vorn machen. Lucky Sue nun eine Stocklänge vorn - da kommt Waldorf und schliesst auf. Waldorf jetzt eine Nase vor Lucky Sue. Aber Lucky Sue kann den nächsten Schritt machen - was macht Waldorf? Vor Waldorf ein vierköpfiger Skatverein, das gibt Raum, da kann Waldorf nach vorne ziehen und gewinnt das knappe Rennen kurz vor Lucky Sue.
Ich hasse Leute, die sich in zwei Schlangen anstellen...
Wir sind in einem Flugzeug, einem Airbus A-320. Die Zeit: Bording. Embarque. Kann man auch dazu sagen. In einer anderen Sprache halt. Die Person: eine Frau um die 50, maybe more, Haare rot gefärbt, weil's kein lila mehr gab, kämpft sich durch den Mittelgang und erklärt mit Hamburger Snak "Hoinz, ich hol mir noch oin Kissin, sonst sindi so schnell wieda wek.". Mitten im Bording eben, verstopft die Frau ("Dame" fällt mir gerade nicht ein) den Gang - dumm, dreist und unverschämt. Warum fällt einem nie der passende Kommentar in der richtigen Situation ein?
Und wofür das alles? Nur damit man "zu Hause" ist? Wo es halb so warm und dafür doppelt so nass ist wie im Urlaub? Mir ist kalt.
Achso, eins noch:
Am Gepäckförderband dann die nächsten Pauschalurlauber. Älteres Päarchen - sie hält den Einkaufswagen, er scoutet nach Koffern. Der erste Koffer kommt, er wuchtet das anscheinend 37,8kg schwere Gepäckstück auf den Wagen. Dann der zweite Koffer - sein Kopf läuft leicht rot an, als er den Koffer auf den anderen bereits auf dem Wagen befindlichen Koffer stapelt. "Du, die Schuhe - das ist die Tasche mit den Schuhen", seine Frau weist auf eine rote Tragetasche, die sich noch auf dem Förderband befindet. "Ich habe auch nur zwei Arme." - "Die Tasche liegt verkehrt herum, auf der anderen Seite ist sie rot" - "Was? Ich hab doch erst den einen Koffer und dann den anderen Koffer.." - "Das ist die Tasche mit den Schuhen."
Hätte der gute Mann einen Gang zum nächsten Wendepunkt des Förderbands unternommen, die Tasche mit den Schuhen wäre bereits an dieser Stelle in seinen un unmittelbaren Besitz übergegangen. Aber nach bester Loriot-Manier ging die Unterhaltung weiter. "Die Tasche lag verkehrt rum, darum ist sie rot." - "Die kommt nochmal rum." - "Ja, aber die Tasche ist auf der anderen Seite rot, darum hab ich sie nicht gleich erkannt." - "Ich habe doch auch nur zwei Arme."
Als die Taschen dann zum zweiten Mal vorbeikommen, birgt er sie wie einen mit der Hand gefangenen Fisch. Die Tasche zappelt noch ein bisschen, wehrt sich aber kaum noch - "Siehst, auf der anderen Seite ist sie bunt, sie lag nur verkehrt herum, und darum war sie rot".
Er erreicht die Tasche mit Müh und Not doch in den Armen die Tasche war rot..
Ich sitze hier vor der leeren Seite und überlege angestrengt, wie ich anfangen soll. So lange schon habe ich nicht mehr vor einer Tastatur gesessen, und falls sich jemand für die 50%-Chance interessiert, von der ich noch am 9. geschrieben habe - morgen früh gehe ich zur Untersuchung und lasse mir sagen, dass ich sie geschafft habe.
Warum auch nicht. Ich habe schon so vieles geschafft. So betrachte ich den Sonnenbrand auf eben diesem Arm und die sich abpellende Haut und überlege, ob es wirklich so gut war, auf dem höchsten (schwarz- statt weissrandigen) Berg Spaniens zwei Stunden in der mittäglichen Sonne herumzulaufen. Aber ich war da. Ein Gefühl wie Messmer (nicht der mit dem Tee), und dank der Sonne auch kaum Yetis am Start...
Aber Yetis wären mir manchmal wirklich lieber. Menschen sind doof. Ok, da liesse sich differenzieren. Einige Menschen sind doof - aber leider die, die am besten auffallen. Die Intelligenten verstehen es gekonnt, sich nicht in Erfahrungen zu verstricken.
Der Ort: die Schlange vor den beiden Schaltern, deren Anzeige von "IBERIA" auf "LTU" umgesprungen ist. Die Zeit: Fünf Minuten nach Beginn des Check-in. Die Personen: Ein Päarchen, Sie locker in den 80ern ("Fade to Gray" im Haarbereich halt) und er - schwer zu sagen - ihr Mann oder auch Sohn, aber ganz sicher schon Rentner; und heisst bestimmt Waldorf oder so.
Sie steht in der benachbarten Schlange (mit Koffer); er steht in unserer Schlange (und hat auch einen Koffer). Beide wackeln kurz vor der Kippgrenze, da wird das Rennen freigegeben. Und Lucky Sue kann den ersten Schritt nach vorn machen. Lucky Sue nun eine Stocklänge vorn - da kommt Waldorf und schliesst auf. Waldorf jetzt eine Nase vor Lucky Sue. Aber Lucky Sue kann den nächsten Schritt machen - was macht Waldorf? Vor Waldorf ein vierköpfiger Skatverein, das gibt Raum, da kann Waldorf nach vorne ziehen und gewinnt das knappe Rennen kurz vor Lucky Sue.
Ich hasse Leute, die sich in zwei Schlangen anstellen...
Wir sind in einem Flugzeug, einem Airbus A-320. Die Zeit: Bording. Embarque. Kann man auch dazu sagen. In einer anderen Sprache halt. Die Person: eine Frau um die 50, maybe more, Haare rot gefärbt, weil's kein lila mehr gab, kämpft sich durch den Mittelgang und erklärt mit Hamburger Snak "Hoinz, ich hol mir noch oin Kissin, sonst sindi so schnell wieda wek.". Mitten im Bording eben, verstopft die Frau ("Dame" fällt mir gerade nicht ein) den Gang - dumm, dreist und unverschämt. Warum fällt einem nie der passende Kommentar in der richtigen Situation ein?
Und wofür das alles? Nur damit man "zu Hause" ist? Wo es halb so warm und dafür doppelt so nass ist wie im Urlaub? Mir ist kalt.
Achso, eins noch:
Am Gepäckförderband dann die nächsten Pauschalurlauber. Älteres Päarchen - sie hält den Einkaufswagen, er scoutet nach Koffern. Der erste Koffer kommt, er wuchtet das anscheinend 37,8kg schwere Gepäckstück auf den Wagen. Dann der zweite Koffer - sein Kopf läuft leicht rot an, als er den Koffer auf den anderen bereits auf dem Wagen befindlichen Koffer stapelt. "Du, die Schuhe - das ist die Tasche mit den Schuhen", seine Frau weist auf eine rote Tragetasche, die sich noch auf dem Förderband befindet. "Ich habe auch nur zwei Arme." - "Die Tasche liegt verkehrt herum, auf der anderen Seite ist sie rot" - "Was? Ich hab doch erst den einen Koffer und dann den anderen Koffer.." - "Das ist die Tasche mit den Schuhen."
Hätte der gute Mann einen Gang zum nächsten Wendepunkt des Förderbands unternommen, die Tasche mit den Schuhen wäre bereits an dieser Stelle in seinen un unmittelbaren Besitz übergegangen. Aber nach bester Loriot-Manier ging die Unterhaltung weiter. "Die Tasche lag verkehrt rum, darum ist sie rot." - "Die kommt nochmal rum." - "Ja, aber die Tasche ist auf der anderen Seite rot, darum hab ich sie nicht gleich erkannt." - "Ich habe doch auch nur zwei Arme."
Als die Taschen dann zum zweiten Mal vorbeikommen, birgt er sie wie einen mit der Hand gefangenen Fisch. Die Tasche zappelt noch ein bisschen, wehrt sich aber kaum noch - "Siehst, auf der anderen Seite ist sie bunt, sie lag nur verkehrt herum, und darum war sie rot".
Er erreicht die Tasche mit Müh und Not doch in den Armen die Tasche war rot..