Wer hat an der Uhr gedreht?

29 September 2006

Na Super. Es geht mir jetzt schon auf den Zeiger. Mit dem Time Spiral Block sehe ich in jedem Blog und jedem Artikel schon Zeitbezüge auf uns zu kommen - quasi rund um die Uhr. Gewöhnt euch auch schonmal an die zeitlosen Zeitreisebezüge, die in Schriftform glücklicherweise kaum so beim Leser ankommen, wie sie in den Gehirnwindungen des Autors erdacht wurden. Nichts wird so heiss gegessen, wie es gekocht wird, würde ich sagen wenn der Block "Perfect Diner" hiesse.

Genug des Vorgeplänkels (das wollte ich ergoogeln, fand aber lediglich heraus, dass es in der HU und TU Berlin ein gern gesehenes Substitut für Vorwort ist) und ab zum ersten Time Spiral Draft...

Da waren wir also zunächst (Zeitadverbien werden uns am Ende des Block sowas von auf den Sack gehen, aber sowas von!) acht Leute, haben uns dann aber schnell auf zwölf Drafter erweitert und an zwei Tischen den bereits im Ravnica-Block geübten Sechs-Mann-Draft absolviert.

Nachdem (...!) wir in den ersten Runden für das Durchlesen der Karten ewig brauchten, beschleunigte sich von Pick zu Pick die Runde, was ich aber eher darauf schiebe, dass sich die meisten wohl nur Karten in ihrer Farbe durchlasen, denn als 42. Pick kam noch ein Living Death-Wannabe vorbei - nagut, vielleicht auch nicht so spannend als Karte.
Mein firstpick war ein Sliver (Beobachtende Remasuri) und bis zum nächsten Pick konnte ich nachdenken, ob Sliver überhaupt ein guter Plan sind, wenn eventuell jeder ein paar hat - aber die Zeit wird zeigen (!) wie man mit Slivern im Draft umgehen muss. Ganz klar spielbar wird wohl der Artifact-Sliver den ich mehr von gegnerischen Slivern profitieren gesehen habe - auch wenn ich mich damit weit aus dem Fenster lehne.
Egal, nach einer knappen Stunde haben wir dann die Karten aus den Boostern in einem bunten Reigen unbekannterweise neu verteilt und der mir zugeschobene - teils gezogene - Haufen steht hier in seiner ganzen Pracht. </epischer Erguss>

deck

Germagic Deckstats aufrufen
10 Plains
5 Insel
1 Urzas Fabrik

1 Stachelbesetzter Remasuri
2 Benalische Kavallerie
1 Traumschleicher
1 Rückprall
1 Prismalinse

2 Montagearbeiter
1 Prodigal Sorcerer
1 Heiliger Tafelberg
1 Zhalfirin Crusader
1 Wolkenjegdturmfalke
1 Vorreiter en-Kor
1 Eiferer il-Vec
1 Befestigen

1 Beobachtender Remasuri
1 Göttliche Versammlung
1 Flackernder Geist
1 Meister der Reiterei
1 Burgraubvogel

1 Ewigkeitsschlinge
1 Herumziehendes Ephemerid
2 Elfenbeinriese

sideboard


1 Blick der Gerechtigkeit

1 Messingmücke

1 Tickendes Uhrwerk
1 Beutejäger il-Kor

1 Salzverkrustete Steppe
2 Schattenremasuri
1 Zeitstrudel
1 Telekinetischer Remasuri
1 Blasenkropf-Schlange

1 Auskeimender Thallid
1 Chamäleonsanpassung
1 Baumvolk des Narbenwaldes

1 Magier der Schattengilde
1 Einsiedler-Gorgo
1 Umklammerung des Verräters
1 Hirnmatern


Eigentlich wollte ich mono-weiss spielen, nachdem mir im dritten Pick ein Heiliger Tafelberg zugeschoben wurde (kann unter Umständen auch später gewesen sein), kam aber im zweiten Booster fast gar kein weiss mehr, weil Kiri zu meiner Linken meinte, dass dreifarbig ein guter Plan sei, und sich so manche doppelt-weiss-kostende Karte in den Pool - später auch ins Deck packte. (Beim Deckbau gilt bei Time Spiral natürlich auch das bewährte twentyfour-seven Prinzip: Vierundzwanzig Sprüche, davon sieben nicht-Kreaturen) :-)

Auch Christian - mir gegenüber - draftete weiss und das Argument kam im Pick 201 bei ihm, öffnete er doch die Akroma als lila Karte und dies liess ihn gerechterweise in Weiss plumpsen. War ich also anfangs noch froh über die spät herumgehenden, höher in der Qualität befindlichen weissen Karten, kam im zweiten und dritten Booster fast nichts mehr an und von einem anfänglich in grün überleitenden Splash bekam ich mehr und mehr blaue Karten (bis hin zu einem dieser Tap-Sliver, den ich zunächst als Hatedraft sah, der hinterher fast schon mit seinen Shadow-Kumpels hätte spielbar sein können. Aber 1/1 Kreaturen für 3 Mana sind eben auch nicht sexy, wenn sie Shadow haben. Wenn sie schon in einer anderen Welt leben, muss man das als Spieler ja nicht noch unterstützen.

In Runde 1 spielte ich direkt gegen Kiri (meinen linken Nachbarn wie schon gesagt) und ich gewann den Würfelwurf, er startete aber schon mit Luckyman's Paradise im Spiel. Und obwohl ich mir vorstellte, dass er ohne dieses Land kein Grün gehabt hätte - er entfernte einen Forest dafür aus dem Spiel - also wäre das Spiel genauso gelaufen, nur dass Kiri über mehr Mana im Spiel die Initiative übernehmen konnte. So hatte er zuerst die drei Mana 2/2 Kreatur draussen und zuerst den Flieger.
Ansonsten habe ich an das Spiel schon jetzt keine grossartigen Erinnerungen mehr - ausser dass ich im ersten Spiel elf Länder zog; Kiri gewann das Spiel mit Luckyman's Paradise - ich hatte das Gefühl, dass ich in der Defensive war und er klopfte trotzdem auf sein Deck und scheinbar half das auch. Am Ende stand es knapp vor Timeout dann 2-1 für mich.

Christopher (GRB Sliver) in Runde 2 fühlte sich, glaube ich, ein bisschen genervt durch meine Tiere mit "Suspend" im ersten Spiel. Schliesslich setzte ich erst einen Elfenbeinriesen und dann einen blauen 4/4 Flieger (der nur wirklich gut ist, wenn man ihn in der zweiten Runde aussetzen kann) aus, wie man es von der Autobahnraststätte kennt, wenn die Reisewelle losgeht. Er konnte dann gegen Flieger nicht wirklich was machen.
Im zweiten Spiel (das erste gewann ich wie gesagt in der Luft) legte ich in der fünften Runde einen Heiligen Tafelberg und ab da musste ich nur noch sammeln. Bei 11 Pegasi konnte ich seine 15 Leben erstürmen - er entfernte mir noch den einen oder anderen fliegenden Hengst, aber der Rest bekam über Befestigen quasi Viagra und besorgte es... hm, habe ich schon erwähnt, dass Evilbernd am Nebentisch spielte und sich vielleicht ob seines Schreibstils diese ihm nachemfundenen Ausdrücke hier finden? Er liess sich von Julian richtig vermöbeln, schaffte aber einen Schritt vorm Abgrund noch die Drehung auf dem Absatz, zückte ein rotes Tuch (mit Magus of the Scroll) und feuerte den sich im Boden zementiert wähnenden Julian (37 Leben ist noch immer keine Siegversicherung) in die ewigen Jagdgründe.

Etwas verwundert war ich dann, in der dritten Runde dem Christian gegenüber zu sitzen, den man, bei allem Respekt, sonst mit 2-0 nicht mehr als Gegner bekommt. Aber er hat es eben nicht zum Prerelease geschafft und sich gedacht, dass er uns beim Draft mal so richtig zeigt, wo der Hammer hängt - oder eben, wo Akroma die Locken hat. Zumindest hat er die zweite Runde gegen einen auf dem Spielfeld (diese Formulierung wird populär) übermächtigen, rot-schwarz spielenden, auf drei Leben seienden Sascha die Akroma ausgepackt und nach vorne geschoben. FTW. Ich hätte mich auch erregt.
Aber Sascha nimmt's mit Humor. Ich kann im ersten Spiel nur Länder finden (komisch, wie oft ich flooded gehe) und verliere entsprechend gegen komische 1/1 Kreaturen mit eingebautem Impulse, die gar nicht so schlecht zu sein scheinen, wie ich ihnen das zugestehe.
In der zweiten Runde resolve ich den Heiligen Tafelberg und Chistian zieht nicht den Enchantment-entfernenden Flieger, damit ich mal ein paar Token baue - dann mit zwölf davon haue (Tafelberg gegen Akroma ist keine andauernde Lösung, da ich auch 12 Token zum sinnvollen Block gebraucht hätte). Aber Akroma wäre dann erst seine nächste Karte gewesen.
Auch im dritten Spiel resolvt er wieder viele Flieger, nur habe ich leider gar keinen Flieger in meiner Auswahl und "verbauere" noch einige Aktionen, in denen er mich mit Flashback +1/+2 Karten herumführt und meine letzte Chance, die Elfenbeinriesen einzusetzen noch mit "Ach, dann mach ich mir mal ein paar Kreaturen weiss" zu beantworten weiss. Gutes Spiel wird belohnt und gegen seinen Serra Avenger und den schon erwähnten Cloudchaser Kestrel finde ich nicht schnell genug eine Antwort - trotz zweier Extraturns dank Göttliche Versammlung. *hust*

Am Ende landete ich mit meinem 2-1 Ergebnis auf dem vierten Platz und da wir uns für das Rare-Redraften dazu entschieden haben, auch Karten mit violettem Symbol in den Pool reinzuwerfen (erst zu Hause sollte ich bemerken, dass ich dabei einen Magier der Schattengilde unterschlug), wurden für zwölf Spieler nicht nur drei Rares sondern auch noch drei violette Karten, für rechnerisch *hust* 72 Karten, ausgelegt. Aus dieser Fülle die potentiell guten Karten zu erkennen, war nicht so ganz einfach (ein Call of the Herd schummelte sich wegen tangentialer Platzierung noch in Christiophs zweiten Pick).

Über die violetten Karten und den Rare-Redraft muss man nochmal nachdenken, und auch die Platzierung möglicher Foil-Rares im Common-Slot sollte zum Nachdenken anregen. Aber das wird in einem anderen Blogeintrag behandelt...

comments

Kommentar veröffentlichen



<< Home
THIS WEBSITE IS NOT PUBLISHED OR ENDORSED BY WIZARDS OF THE COAST, INC. Images and/or card text are ©1993-2007 Wizards of the Coast, Inc. Magic: The Gathering® is a registered trademark of Wizards of the Coast, Inc.