Pandas im Nebel
17 Januar 2007
Dies ist der Blogeintrag zum Standard-Turnier letzten Sonntag und erzählt von einem, der auszog, um mit einem schlechten Deck schlecht zu spielen.
Teil 3 - Dülmen Standard 14. Januar 2007
Ich habe es wieder getan. Inspiriert durch die letzten Turnierergebnisse landete ich irgendwann mal bei diesem Deck:
Orzhov Aggro von Martin Brenner
Nun kenne ich den Martin Brenner nicht, aber sein Deck fand ich sehr inspirierend. Warum, weiss ich aktuell nicht mehr, aber als ich an diesem Freitag nacht auf die Deckliste schaute, guckte eine attraktive Deckliste zurück. Als ob Homer Simpson eine Schachtel Donuts öffnet...
Ich begann die Karten für dieses Deck zusammenzuwerfen und stellte fest, dass ich auch hier improvisieren müsste. Denn zunächst wollte ich eigentlich was anderes spielen, wofür ich nicht die richtigen Karten hatte.
Ich entdeckte, dass viele Karten dieses Decks aus meinem alten Rakdos-Deck kommen müssen, das ohnehin veraltet war und erneuert werden wollte. Prima.
Beim Ausseinandernehmen möchte ich auf Demonfire nicht verzichten. Denn Counterspells mit Buyback würden wohl schon unterwegs sein, ob nun per Spell Burst oder per Dralnu. Also wird die Liste so abgeändert, dass Demonfire noch passt.
Was ein Glück, meine Savannah Lions fanden gerade wieder durch den Tauschordner den Weg ins Freie. Gespielt habe ich dann dieses hier:
3 Sulfurous Springs
2 Sacrecd Foundry
2 Battlefield Forge
4 Godless Shrine
4 Caves of Koilos
2 Orzhov Basilica
3 Plains
3 Swamp
3 Martyr of Sands
4 Ravenous Rats
3 Hypnotic Specter
4 Knight of the Holy Nimbus
3 Ronom Unicorn
4 Dark Confidant
3 Ghost Council of Orzhova
2 Demonfire
3 Persecute
1 Faith's Fetters
4 Castigate
2 Temporal Isolation
1 Pillory of the Sleepless
1 Persecute
2 Shadow of Doubt
1 Mortify
2 Orzhov Pontiff
1 Faith's Fetters
2 Last Gasp
1 Demonfire
2 Jagged Poppet
3 Rain of Gore
Im Nachhinein ärgere ich mich über die drei Persecute im Maindeck. Die waren immer ein absoluter Stolperstein und Discard-technisch ähnlich war Martins Deck auch aufgebaut; ich kann mir nicht vorstellen, dass er damit gute Erfolge gemacht hat, denn der Discard über Castigate reichte im Normalfall aus. Oft war Persecute nur der schlimmste anzunehmende Unfall, wenn man den Bob draussen hat.
Nach der Anmeldung spielten Evil und ich ein paar Spiele gegeneinander und ich hatte keine Chance. Sein Deck (auch Orzhov Aggro) war in vielen Punkten wirklich besser in der Kartenwahl. Er spielte beispielsweise Stupor statt Persecute, die einen ausreichend ähnlichen Effekt hatte. Auch waren seine Racks die bessere Wahl in manchem Spiel – dafür hatte er weniger rot drin als im mono-grünen Deck. Anfangs fand ich das rot störend, aber während der Spiele änderte sich das. Verlassen wir also die endlos scheindende Weinerei und betrachten die Spiele:
Runde 1 – Raphael Dolscheid (Projekt X) – 3. Platz
In der ersten Runde ist immer die Frage, wer ist das First-turn-Kiddie, er oder ich. Auch in der ersten Runde sind meine Aufzeichnungen immer besonders ausführlich. Das brauche ich diesmal allerdings nicht, denn beide Spiele gegen Raphael verliefen ähnlich, denn er kann die Combo zweimal in Ruhe durchziehen.
0-1
Nach der Runde fragen mich mehrere Leute, wie ich gespielt hätte und gegen wen – dabei fällt mir auf, dass niemand mit dem Begriff „Projekt X“ etwas anzufangen weiss. Projekt X will einen Soul Warden im Spiel haben und dann mit Saffi Eriksdotter und Crypt Champion beliebig oft die jeweils andere Karte aus dem Friedhof ins Spiel holen. Beliebig ist danach auch der Lebenspunktestand oder die Anzahl von Graveborn-Tokens (3/1er mit Haste soweit ich weiss).
Gut, also bin ich das first round Kiddie. Und wer vielleicht meint ich sei darüber sauer – quatsch. Dann würde ich nicht erklären, was Projekt X ist. Ich habe mir seine Combo mit Freude angesehen und finde es auch super, dass er damit auf den insgesamt dritten Platz gekommen ist. Es lag zum Teil wohl daran, dass niemand „Projekt X“ kannte, aber Raphael hat auch eine gute Liste gespielt die aus meiner Sicht gegen vieles gerüstet war. Alles? We’ll see...
EDIT 25.1.: Oh, der Hanno präsentiert Raphael's Artikel am Freitag, ich bin schon ganz aufgeregt. Hier schonmal der Link, klappt dann bestimmt. Oh, wie er mich als Bauer betiteln wird... :)
Runde 2 – Eugen Permann (UR „Haufen“) – 28. Platz
Was mir von diesem Spiel noch im Gedächnis blieb, war Eugens Jammerei. Fast jede Karte, die ich spielte, bekam ein „Oh nein“ oder „Nicht diese...“ entgegengesetzt. Hm. Meint er, wenn er genug jammert, gebe ich einfach auf?
„Ach komm, Eugen, wenn du nicht mit meinen Caves of Koilos zurecht kommst, dann spiele ich die eben nicht.“
Und dabei spielte er blau – also auch Counterspells; aber es war fast so als würde Eugen alles countern – einen Teil tatsächlich, den anderen verbal.
Im ersten Spiel bringen ihn ein Hippie und ein bisschen Kleinzeug auf 8 Leben. Durch mit „Hippiehippiehippie“-Rufen begleitete Angriffe bringe ich ihn ein bisschen auf die Palme – nur fair. Eine Ghost Council muss dann auf vereinsamten Feldern den Rest (die 8 Leben) machen, scheitert aber drei Runden später, weil der Anteil der Felder zunimmt (nur Länder gezogen, keine Tiere zum Opfern mehr). Sein Niv-Mizzet erledigt in der Zwischenzeit meinen Weg von 20 auf 0. Komisches Spiel.
Im zweiten Spiel dann völlig anders, aber spannend, geht er bis auf 4 Leben runter, kann aber durch Triskelavus und Teferi mich eine Runde früher auf 0 bringen. Eugen erzählt mir nach dem Spiel, dass er einfach alle guten blauen Karten zusammengeschmissen hat. „Haufen“ ist daher nicht unbedingt meine Bezeichnung...
0-2
In dieser Runde sassen wir in der letzten Tischreihe mit ein paar absoluten Berühmtheiten in einer Reihe. Nicht nur der vorherige Gewinner (Alexander Bluhm) sondern auch TrashT und Evilbernd himself sassen hier am „letzten Tisch“. Ein Toptable.
Runde 3 – Alexander Bluhm (UG Beats) – 37. Platz
Diesmal nicht mit dem Dragonstorm unterwegs sondern einfach mit Flying Man/Unstable Mutation, wahlweise auch grüne Äquivalente dazu, waren diesmal Alex’ Plan. Im ersten Spiel war ich colorscrewed (kein Schwarz) und im zweiten Spiel kam ich nicht über zwei Länder hinaus, so dass ich mich nicht mal wehren konnte. 0-3
Runde 4 – Patrick Nierhaus (WU Klaudeck) – 60. Platz
Meinen ersten Win durfte ich gegen einen „Oberhausener“ erspielen. Sein Deck war an einigen Stellen optimierungsbedüftig, das war schon in der letzten Runde aufgefallen als er nebenan spielte. Sein Plan basierte auf Kreaturen mit Tapfähigkeiten (diese Commons, die wir aus den Coldsnap und RGD-Drafts kennen) und Dream Leash, abgerundet durch ein paar gefähliche 5- und 6-drops wie Pentarch Paladin und Adakar Valkyre. Das erkannte ich im ersten Spiel, in dem ich nur zwei Tiere zog (eins davon klaute er mir) und entsprechend verlor. Danach dann eben schneller gewonnen. Icy war zwar mal turniertauglich, aber nicht als 1/1 Flieger... 1-3
Man merkt erst, wie viele Sac-Outlets man für Orzhov Pontiff’s Haunt hat, wenn man sich die Martyr of Sands genauer ansieht... gemein...
Runde 5 – Manuel Faber (UW Tron) – 64. Platz
Beide Runden gegen Manuel haben mir wirklich Spass gemacht.
Im ersten Spiel vervollständigt sich sein Tron erst spät, aber er kann sich dank Martyr of Sands genug Leben geben um mein Unicorn ein paar Runden auszuhalten. Als ich genug Tiere spiele, kommt bei ihm das Wrath (nicht ganz unerwartet) und Chronosavant. Für letzteren habe ich mir ein Pillory of the Sleepless aufbewahrt. Es folgt eine hohe Anzahl von Zügen, in denen wir beide Länder spielen und abgeben. Dann folgt eine Reihe von seltsamen Zügen.
Durch das Pillory ist er inzwischen auf circa neun Leben gefallen. Ich habe ein Demonfire und eine weitere Karte auf der Hand und ich könnte ihn mit, wenn ich mich recht erinnere, elf Ländern locker töten – aber ein Demonfire müsste hellbent gespielt werden und ich muss noch die zweite Karte loswerden. Meine Hoffnung ist also, wenn ich die zweite Karte spiele und ein Land oder etwas billiges nachziehe, kann ich den Demonfire „hellbent“ spielen. Aber ich ziehe Orzhova. Er countert sie mit Buyback. Mit dem verbleibenden Mana könnte ich Demonfire für sechs machen, lasse es aber. Er spielt bei 7 Leben ein Wrath, um den Pillory los zu werden. Brav.
Ich ziehe – Persecute. Leider wieder zu teuer. Spiele Persecute, er countert mit Buyback. Wieder ein Mana zu wenig für das Demonfire. Bei ihm kommt eine Kreatur (weiss nicht mehr was) und ich ziehe wieder Orzhova – so viele 4-mana Sprüche habe ich doch gar nicht drin! Und ich müsste nur was für drei oder weniger ziehen und ich könnte einen Demonfire spielen. Ich spiele Orzhova, er countert mit Spell Burst, ohne Buyback und lässt sich noch 3 Mana über. Was so aussah wie ein Spielfehler könnte ein geschickter zweiter Counter zur Absicherung gewesen sein. In der folgenden Runde ziehe ich endlich einen Knight, Unicorn oder Bob oder so was ... PS: Demonfire you.
Im zweiten Spiel dominieren die Jagged Poppet. Ja, Poppets. Sie. Sind. So. Gut. Ich bekomme eine davon früh auf den Tisch, die mit Condemn unter mein Deck wandert und spiele die zweite aus, die ich gerade zog, worauf Manuel keine Antwort hat. Bei ihm liegen Martyr of Sands zum Blocken, da ich aber aggressiv meine Hand leer bekommen möchte, nehme ich einen Block in Kauf und bevor er sechs Mana für ein Proclamation-Forecast zusammen hat, kann ein Poppet ungeblockt durchkommen und zwei Proclamations klauen. Gut – Stupor wäre hier ähnlich effizient gewesen, aber ab da kam dann die spieltechnische Überlegung, dass ich ja mit den Poppets gar nicht seine Counterspells verhindern kann, obwohl eigentlich doch, denn Spell Burst hilft nicht viel und auch ein Wrath of God konnte ich (IIRC zog er es nach einem Remand) ihn discarden lassen. Lief halt schlecht für ihn, hätte auch anders kommen können.
2-3
Runde 6 – Ralf Bergmann(?) (WB Aggro/Control) – 34. Platz
Ralf spielte die gleichen Farben wie ich und unsere Karten ähnelten sich stark. Nur hatte er nach dem Boarden noch ein paar teuere Karten wie den Angel of Despair oder Debtor’s Knell im Deck (ich vermute ja, dass er einen Control Plan im Board hatte) und baute dafür auch auf die Phyrexian Arena statt auf den Dark Confidant.
Die ersten beiden Spiele teilten wir uns (eins davon mit PS: Demonfire you) und im dritten Spiel sah es zunächst so aus, dass ich ihn anfangs mit einigen kleinen Kreaturen überrennen könnte, da er keinen der angeblich vier Wraths fand. Rechtzeitig bevor ich ihm die letzten Lebenspunkte weghippihippiehauchen konnte, fand er aber den Massenvernichter und ab da ging es für mich abwärts. Das Spiel ging in die Extrazüge und damit ich den vierten noch erlebe, muss ich schon Last Gasp auf einen 5/5 Engel spielen, einen rettenden Demonfire fand ich diesmal aber leider nicht. 2-4
Runde 7 – Daniela Hartmann (WRB This Girl) – 62. Platz
Wobei “this girl” sich auf das Deck beziehen soll. Also auch. Bei ihr sah ich zum Ersten Mal Firemane Angel – ich hätte sie häufiger vermutet und kann im ersten Spiel ihr Leben nicht unter 20 drücken, obwohl ich ihr schon mindestens 30 Schaden zufügte. Bei genug Mana läuft die Control-Seite von This Girl und so war es dann auch. Wrath und anschliessende Engel-Action mal wieder.
Ich nahm die Last Gasp und Rain of Gore ins Main Deck (letztere sind drei, damit sie mit den Martyr of Sands tauschen können). Zur Abwechslung bekam ich mal ein Rain of Gore und konnte Daniela mit einem Demonfire auf 3 Leben drücken (diesmal behielt ich den nicht auf der Hand sondern spielte ihn etwas früher). Sie verlor das zweite Spiel mit Faith’s Fetters auf der Hand.
Im letzten Spiel entschied sich mein Deck, so ich mich richtig erinnere, mir mal den broken Draw zu geben, und Daniela’s Deck versteckte die Wraths. Einmal Weenierush also. 3-4
Mit 3-4 landete ich also auf dem 41. Platz und nur knapp schlechter als das angepeilte 4-3. Till gewann ein Display voller „Buster“ und ich sollte mir echt mal überlegen, ein Deck vor einem Turniertag mal zu spielen – vielleicht wäre mir dann auch aufgefallen, dass die Persecutes main nichts bringen...
Teil 3 - Dülmen Standard 14. Januar 2007
Ich habe es wieder getan. Inspiriert durch die letzten Turnierergebnisse landete ich irgendwann mal bei diesem Deck:
Orzhov Aggro von Martin Brenner
Nun kenne ich den Martin Brenner nicht, aber sein Deck fand ich sehr inspirierend. Warum, weiss ich aktuell nicht mehr, aber als ich an diesem Freitag nacht auf die Deckliste schaute, guckte eine attraktive Deckliste zurück. Als ob Homer Simpson eine Schachtel Donuts öffnet...
Ich begann die Karten für dieses Deck zusammenzuwerfen und stellte fest, dass ich auch hier improvisieren müsste. Denn zunächst wollte ich eigentlich was anderes spielen, wofür ich nicht die richtigen Karten hatte.
Ich entdeckte, dass viele Karten dieses Decks aus meinem alten Rakdos-Deck kommen müssen, das ohnehin veraltet war und erneuert werden wollte. Prima.
Beim Ausseinandernehmen möchte ich auf Demonfire nicht verzichten. Denn Counterspells mit Buyback würden wohl schon unterwegs sein, ob nun per Spell Burst oder per Dralnu. Also wird die Liste so abgeändert, dass Demonfire noch passt.
Was ein Glück, meine Savannah Lions fanden gerade wieder durch den Tauschordner den Weg ins Freie. Gespielt habe ich dann dieses hier:
deck
Germagic Deckstats aufrufen3 Sulfurous Springs
2 Sacrecd Foundry
2 Battlefield Forge
4 Godless Shrine
4 Caves of Koilos
2 Orzhov Basilica
3 Plains
3 Swamp
3 Martyr of Sands
4 Ravenous Rats
3 Hypnotic Specter
4 Knight of the Holy Nimbus
3 Ronom Unicorn
4 Dark Confidant
3 Ghost Council of Orzhova
2 Demonfire
3 Persecute
1 Faith's Fetters
4 Castigate
2 Temporal Isolation
1 Pillory of the Sleepless
sideboard
1 Persecute
2 Shadow of Doubt
1 Mortify
2 Orzhov Pontiff
1 Faith's Fetters
2 Last Gasp
1 Demonfire
2 Jagged Poppet
3 Rain of Gore
Im Nachhinein ärgere ich mich über die drei Persecute im Maindeck. Die waren immer ein absoluter Stolperstein und Discard-technisch ähnlich war Martins Deck auch aufgebaut; ich kann mir nicht vorstellen, dass er damit gute Erfolge gemacht hat, denn der Discard über Castigate reichte im Normalfall aus. Oft war Persecute nur der schlimmste anzunehmende Unfall, wenn man den Bob draussen hat.
Nach der Anmeldung spielten Evil und ich ein paar Spiele gegeneinander und ich hatte keine Chance. Sein Deck (auch Orzhov Aggro) war in vielen Punkten wirklich besser in der Kartenwahl. Er spielte beispielsweise Stupor statt Persecute, die einen ausreichend ähnlichen Effekt hatte. Auch waren seine Racks die bessere Wahl in manchem Spiel – dafür hatte er weniger rot drin als im mono-grünen Deck. Anfangs fand ich das rot störend, aber während der Spiele änderte sich das. Verlassen wir also die endlos scheindende Weinerei und betrachten die Spiele:
Runde 1 – Raphael Dolscheid (Projekt X) – 3. Platz
In der ersten Runde ist immer die Frage, wer ist das First-turn-Kiddie, er oder ich. Auch in der ersten Runde sind meine Aufzeichnungen immer besonders ausführlich. Das brauche ich diesmal allerdings nicht, denn beide Spiele gegen Raphael verliefen ähnlich, denn er kann die Combo zweimal in Ruhe durchziehen.
0-1
Nach der Runde fragen mich mehrere Leute, wie ich gespielt hätte und gegen wen – dabei fällt mir auf, dass niemand mit dem Begriff „Projekt X“ etwas anzufangen weiss. Projekt X will einen Soul Warden im Spiel haben und dann mit Saffi Eriksdotter und Crypt Champion beliebig oft die jeweils andere Karte aus dem Friedhof ins Spiel holen. Beliebig ist danach auch der Lebenspunktestand oder die Anzahl von Graveborn-Tokens (3/1er mit Haste soweit ich weiss).
Gut, also bin ich das first round Kiddie. Und wer vielleicht meint ich sei darüber sauer – quatsch. Dann würde ich nicht erklären, was Projekt X ist. Ich habe mir seine Combo mit Freude angesehen und finde es auch super, dass er damit auf den insgesamt dritten Platz gekommen ist. Es lag zum Teil wohl daran, dass niemand „Projekt X“ kannte, aber Raphael hat auch eine gute Liste gespielt die aus meiner Sicht gegen vieles gerüstet war. Alles? We’ll see...
EDIT 25.1.: Oh, der Hanno präsentiert Raphael's Artikel am Freitag, ich bin schon ganz aufgeregt. Hier schonmal der Link, klappt dann bestimmt. Oh, wie er mich als Bauer betiteln wird... :)
Runde 2 – Eugen Permann (UR „Haufen“) – 28. Platz
Was mir von diesem Spiel noch im Gedächnis blieb, war Eugens Jammerei. Fast jede Karte, die ich spielte, bekam ein „Oh nein“ oder „Nicht diese...“ entgegengesetzt. Hm. Meint er, wenn er genug jammert, gebe ich einfach auf?
„Ach komm, Eugen, wenn du nicht mit meinen Caves of Koilos zurecht kommst, dann spiele ich die eben nicht.“
Und dabei spielte er blau – also auch Counterspells; aber es war fast so als würde Eugen alles countern – einen Teil tatsächlich, den anderen verbal.
Im ersten Spiel bringen ihn ein Hippie und ein bisschen Kleinzeug auf 8 Leben. Durch mit „Hippiehippiehippie“-Rufen begleitete Angriffe bringe ich ihn ein bisschen auf die Palme – nur fair. Eine Ghost Council muss dann auf vereinsamten Feldern den Rest (die 8 Leben) machen, scheitert aber drei Runden später, weil der Anteil der Felder zunimmt (nur Länder gezogen, keine Tiere zum Opfern mehr). Sein Niv-Mizzet erledigt in der Zwischenzeit meinen Weg von 20 auf 0. Komisches Spiel.
Im zweiten Spiel dann völlig anders, aber spannend, geht er bis auf 4 Leben runter, kann aber durch Triskelavus und Teferi mich eine Runde früher auf 0 bringen. Eugen erzählt mir nach dem Spiel, dass er einfach alle guten blauen Karten zusammengeschmissen hat. „Haufen“ ist daher nicht unbedingt meine Bezeichnung...
0-2
In dieser Runde sassen wir in der letzten Tischreihe mit ein paar absoluten Berühmtheiten in einer Reihe. Nicht nur der vorherige Gewinner (Alexander Bluhm) sondern auch TrashT und Evilbernd himself sassen hier am „letzten Tisch“. Ein Toptable.
Runde 3 – Alexander Bluhm (UG Beats) – 37. Platz
Diesmal nicht mit dem Dragonstorm unterwegs sondern einfach mit Flying Man/Unstable Mutation, wahlweise auch grüne Äquivalente dazu, waren diesmal Alex’ Plan. Im ersten Spiel war ich colorscrewed (kein Schwarz) und im zweiten Spiel kam ich nicht über zwei Länder hinaus, so dass ich mich nicht mal wehren konnte. 0-3
Runde 4 – Patrick Nierhaus (WU Klaudeck) – 60. Platz
Meinen ersten Win durfte ich gegen einen „Oberhausener“ erspielen. Sein Deck war an einigen Stellen optimierungsbedüftig, das war schon in der letzten Runde aufgefallen als er nebenan spielte. Sein Plan basierte auf Kreaturen mit Tapfähigkeiten (diese Commons, die wir aus den Coldsnap und RGD-Drafts kennen) und Dream Leash, abgerundet durch ein paar gefähliche 5- und 6-drops wie Pentarch Paladin und Adakar Valkyre. Das erkannte ich im ersten Spiel, in dem ich nur zwei Tiere zog (eins davon klaute er mir) und entsprechend verlor. Danach dann eben schneller gewonnen. Icy war zwar mal turniertauglich, aber nicht als 1/1 Flieger... 1-3
Man merkt erst, wie viele Sac-Outlets man für Orzhov Pontiff’s Haunt hat, wenn man sich die Martyr of Sands genauer ansieht... gemein...
Runde 5 – Manuel Faber (UW Tron) – 64. Platz
Beide Runden gegen Manuel haben mir wirklich Spass gemacht.
Im ersten Spiel vervollständigt sich sein Tron erst spät, aber er kann sich dank Martyr of Sands genug Leben geben um mein Unicorn ein paar Runden auszuhalten. Als ich genug Tiere spiele, kommt bei ihm das Wrath (nicht ganz unerwartet) und Chronosavant. Für letzteren habe ich mir ein Pillory of the Sleepless aufbewahrt. Es folgt eine hohe Anzahl von Zügen, in denen wir beide Länder spielen und abgeben. Dann folgt eine Reihe von seltsamen Zügen.
Durch das Pillory ist er inzwischen auf circa neun Leben gefallen. Ich habe ein Demonfire und eine weitere Karte auf der Hand und ich könnte ihn mit, wenn ich mich recht erinnere, elf Ländern locker töten – aber ein Demonfire müsste hellbent gespielt werden und ich muss noch die zweite Karte loswerden. Meine Hoffnung ist also, wenn ich die zweite Karte spiele und ein Land oder etwas billiges nachziehe, kann ich den Demonfire „hellbent“ spielen. Aber ich ziehe Orzhova. Er countert sie mit Buyback. Mit dem verbleibenden Mana könnte ich Demonfire für sechs machen, lasse es aber. Er spielt bei 7 Leben ein Wrath, um den Pillory los zu werden. Brav.
Ich ziehe – Persecute. Leider wieder zu teuer. Spiele Persecute, er countert mit Buyback. Wieder ein Mana zu wenig für das Demonfire. Bei ihm kommt eine Kreatur (weiss nicht mehr was) und ich ziehe wieder Orzhova – so viele 4-mana Sprüche habe ich doch gar nicht drin! Und ich müsste nur was für drei oder weniger ziehen und ich könnte einen Demonfire spielen. Ich spiele Orzhova, er countert mit Spell Burst, ohne Buyback und lässt sich noch 3 Mana über. Was so aussah wie ein Spielfehler könnte ein geschickter zweiter Counter zur Absicherung gewesen sein. In der folgenden Runde ziehe ich endlich einen Knight, Unicorn oder Bob oder so was ... PS: Demonfire you.
Im zweiten Spiel dominieren die Jagged Poppet. Ja, Poppets. Sie. Sind. So. Gut. Ich bekomme eine davon früh auf den Tisch, die mit Condemn unter mein Deck wandert und spiele die zweite aus, die ich gerade zog, worauf Manuel keine Antwort hat. Bei ihm liegen Martyr of Sands zum Blocken, da ich aber aggressiv meine Hand leer bekommen möchte, nehme ich einen Block in Kauf und bevor er sechs Mana für ein Proclamation-Forecast zusammen hat, kann ein Poppet ungeblockt durchkommen und zwei Proclamations klauen. Gut – Stupor wäre hier ähnlich effizient gewesen, aber ab da kam dann die spieltechnische Überlegung, dass ich ja mit den Poppets gar nicht seine Counterspells verhindern kann, obwohl eigentlich doch, denn Spell Burst hilft nicht viel und auch ein Wrath of God konnte ich (IIRC zog er es nach einem Remand) ihn discarden lassen. Lief halt schlecht für ihn, hätte auch anders kommen können.
2-3
Runde 6 – Ralf Bergmann(?) (WB Aggro/Control) – 34. Platz
Ralf spielte die gleichen Farben wie ich und unsere Karten ähnelten sich stark. Nur hatte er nach dem Boarden noch ein paar teuere Karten wie den Angel of Despair oder Debtor’s Knell im Deck (ich vermute ja, dass er einen Control Plan im Board hatte) und baute dafür auch auf die Phyrexian Arena statt auf den Dark Confidant.
Die ersten beiden Spiele teilten wir uns (eins davon mit PS: Demonfire you) und im dritten Spiel sah es zunächst so aus, dass ich ihn anfangs mit einigen kleinen Kreaturen überrennen könnte, da er keinen der angeblich vier Wraths fand. Rechtzeitig bevor ich ihm die letzten Lebenspunkte weghippihippiehauchen konnte, fand er aber den Massenvernichter und ab da ging es für mich abwärts. Das Spiel ging in die Extrazüge und damit ich den vierten noch erlebe, muss ich schon Last Gasp auf einen 5/5 Engel spielen, einen rettenden Demonfire fand ich diesmal aber leider nicht. 2-4
Runde 7 – Daniela Hartmann (WRB This Girl) – 62. Platz
Wobei “this girl” sich auf das Deck beziehen soll. Also auch. Bei ihr sah ich zum Ersten Mal Firemane Angel – ich hätte sie häufiger vermutet und kann im ersten Spiel ihr Leben nicht unter 20 drücken, obwohl ich ihr schon mindestens 30 Schaden zufügte. Bei genug Mana läuft die Control-Seite von This Girl und so war es dann auch. Wrath und anschliessende Engel-Action mal wieder.
Ich nahm die Last Gasp und Rain of Gore ins Main Deck (letztere sind drei, damit sie mit den Martyr of Sands tauschen können). Zur Abwechslung bekam ich mal ein Rain of Gore und konnte Daniela mit einem Demonfire auf 3 Leben drücken (diesmal behielt ich den nicht auf der Hand sondern spielte ihn etwas früher). Sie verlor das zweite Spiel mit Faith’s Fetters auf der Hand.
Im letzten Spiel entschied sich mein Deck, so ich mich richtig erinnere, mir mal den broken Draw zu geben, und Daniela’s Deck versteckte die Wraths. Einmal Weenierush also. 3-4
Mit 3-4 landete ich also auf dem 41. Platz und nur knapp schlechter als das angepeilte 4-3. Till gewann ein Display voller „Buster“ und ich sollte mir echt mal überlegen, ein Deck vor einem Turniertag mal zu spielen – vielleicht wäre mir dann auch aufgefallen, dass die Persecutes main nichts bringen...
Labels: Constructed, Standard
comments
Das Original des Decks von Martin Brenner wurde von Øyvind Andersen auf MTGO gebaut und auf den Worlds gespielt:
http://www.wizards.com/default.asp?x=mtgevent/worlds06/stdecks
In der Coverage gibt es sogar ein Video über ihn und sein Deck, in der er aber IMO sehr arrogant daherkommt...
http://www.wizards.com/default.asp?x=mtgevent/worlds06/stdecks
In der Coverage gibt es sogar ein Video über ihn und sein Deck, in der er aber IMO sehr arrogant daherkommt...
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Same here!! Also bis auf die Persecutes halt.