Nothing's gonna stop me now...
23 Oktober 2006
äh... Samantha Fox. You're welcome. Was Neues gelernt oder bloss dran erinnert? Mit dieser Kernfrage beschäftigen sich am Samstag viele Tausend und Hunderttausende von Magicspielern bei den sogenannten "Champs". Um einen der MP3-Player (vielleicht auch timeshifteterweise einen dieser Walkmen, ich fänd's cool...) zu bekommen und -zack- schon wieder eine dieser Chrome-2 Kassetten der BASF einzulegen. (Nein, BASF war keine Gruppe der Neuen Deutschen Welle, falls da Zwischenfragen kommen...)
Genauso wenig ausgeleihert kommen die Decklistenvorschläge daher, die sich alle anfühlen und riechen wie der "Weisse Riese" - entweder hat man sie schon gesehen und sie haben sich nur mal mit Time Spiral Karten gewaschen - oder aber man denkt an Waschmittelreklame, die sich im Laufe der Zeit auch kaum veränderte - und am Ende ist eh immer das Gleiche drin. Und das nun auch noch wörtlich.
Dragonstorm - wem das Wort vor zwei Monaten nicht oldschool vorkam, der war bestimmt mit Übersetzungen der englischen Karten beschäftigt. Aufregen über Psionic Blast? Werwaswowieso? Wir spielen doch Standard...
Aha. Naja, ich spiele am Samstag keine Champs mit, aber wenn, dann würde ich dieses Deck spielen - und was ich noch so auf der Spiel trieb?
4 Birds of Paradise
2 Demonfire
4 Wall of Roots
4 Volcanic Hammer
4 Stone Rain
4 Char
4 Browbeat
4 Avalance Riders
4 Icefall
4 Assault//Battery
6 Forest
8 Mountain
4 Karplusan Forest
4 Stomping Grounds
4 Cryoclasm
4 Dodecapod
4 Burning-Tree Shaman
3 Kird Ape
Wie man sieht, ist es nur kurz hingehuscht, denn da stehen überall noch "4-ofs". Egal. Und dass es warscheinlich nicht gross was reisst, sowieso (also egal, weil ich ja nicht mitspiele). Aber wenn es wer ausprobieren will... you're welcome.
Auf diese oder noch ganz andere Weisen versuche ich jetzt immer eine Deckliste in jeden Blogeintrag zu schummeln. Meine Marketingresearchs haben ergeben, dass Leute meistens bis mindestens zur Deckliste scrollen. Das Publikum kann ich nicht ignorieren...
Zur Spiel in Essen - zunächst mal Sorry an alle, die sich noch mit Pandemonium eindecken wollten, ich habe wohl die ganze Messe leer gekauft (also zumindest die unter 3,- EUR) wie ich dann beim Einsortieren feststellte. Erwartet also in jedem meiner zukünftigen Decks 4 Pandemonium.
Beim Ami (ich glaub Troll&Troad) hab ich 133 Karten aus seiner Grabbelbox gekauft, um dann später festzustellen, dass die Holländer viel billigere Grabbeleien hatten. Zût! Das sich der Ami dann noch mit dem Rabatt so kleinkrämerisch anstellte, gefiel mir auch mal gar nicht - nach seiner Rechnung waren es 0,60 EUR pro Karte und wo ich gerade so nachrechne ist sein Angebot von 80 EUR nicht so weit weg - er hat sie mir dann trotzdem für 70 gelassen. Aber, wie gesagt, die Holländer hatten trotzdem noch billigere Angebote mit 10 Karten für 5 EUR (und Time Spiral Karten waren auch dabei). Norin the Wary und Pandemonium. OBV.
Insgesamt war die Spiel viel kleiner als in den letzten Jahren. Schon 2005 ist die obere Halle 6 nicht mehr gefüllt gewesen, und jetzt hat man die Kinderspielhalle direkt ganz weggelassen und mit Rollen-, Brett- und Kleinspielverlagen gefüllt. War ein bisschen durcheinander. Der Stand von Amigo hatte erstmals keine Magic-Sachen mehr (und damit fiel für einige eventuell der letzte Grund weg, da vorbei zu schauen) - Magic fand sich zusammen mit Dreamblade bei einem mit Wizards-Logos beklebten Stand in Halle 5. Oder vier. Ja, eher 4 wenn ich so drüber nachdenke... egal.
Ich überlege noch, ob es Hasbro oder Wizards war, die diesen Stand aufbauten (das hab ich nicht in der Liste der Aussteller nachgeguckt) - gehen wir mal von Wizards aus. Die haben auch wieder Probiertische aufgestellt für Magic und Dreamblade und wie auch schon bei Amigo waren die Hostessen (ich bevorzuge "Standbetreuung" an dieser Stelle, ist weniger glitschig) hauptsächlich aus den weiblichen Erstsemestern der umliegenden Unis gecastet (mussten bestimmt vorsingen und -tanzen und sowas) - manche davon kannten Magic wohl vom Hörensagen.
Chrissi und Tom haben sich dann auch mal von einer blonden Hostess Magic erklären lassen und ich lag gedanklich auf dem Boden vor lachen - Chrissi tappte nie zurück, zog sich auch das Leben nicht korrekt ab und Tom griff immer mit allem an, auch wenn das noch "summoning sick" war. Den beiden spielten so gut die Unerfahrenen, dass ich es ihnen vielleicht auch geglaubt hätte. "Ich kann keine Karte mehr ziehen - was jetzt?" - "Hm - misch doch deinen Ablagestapel wieder rein, wie immer" - "Geht das? Misch ich das jetzt wieder rein?" - "Ich weiss nicht, da muss ich mal fragen - Ina, was machen wir, wenn..."
Köstlich.
Beim Dreamblade gab es gemischte Gruppen - da durften sogar Männer das Spiel demonstrieren und Marion und ich freuten uns über Ute, die das Spiel auch privat spielt und daher so manche Regel "aus der Hüfte geschossen" erklären konnte. Es sollte das einzige Spiel sein, bei dem die Spieleerklärer einen kompetenten Eindruck hinterliessen.
Denn schon beim WOW TCG Stand wurden wir enttäuscht. Dreimal haben wir am Donnerstag die Erklärungen in Anspruch genommen, und eine war schlimmer als die anderen. Die erste hat sich nicht mal die Mühe gemacht, das Spiel an sich zu erklären - es gab wohl die Direktive, zu Beginn die Frage zu stellen, ob man Erfahrung mit anderen CCGs hat - was wir mit "Magic" klären konnten. Klar spielt sich WOW so ein bisschen wie Magic oder "Ju-Gi", wie unser zweiter Erklär-Freak immer meinte, aber die Unterschiede sind ja doch interessant. Wenn mir André das Spiel nicht schon beim Highlander-Turnier erklärt hätte, wären wir wohl nicht sitzengeblieben, als sich die Hostess vom Tisch entfernte (Hä? Letztes Mal beaufsichtigte die Hostess die Spieltische wenigstens für die ersten Runden).
Upperdeck gewinnt echt den Preis für die schlechtesten Spielerklärungen. Wie krieg ich jetzt noch Pandemonium hier reingeforct? Hm...
Die zweitschlechteste Spielerklärung war vielleicht beim Dungeon Twister Stand. Hatten wir uns am Samstag abend noch die Regeln halb durchgelesen (da gerade ein Turnier zu Ende ging, war keiner in der Lage uns das Spiel erklären zu wollen), gelang es uns am Sonntag nachmittag neben einem Päarchen zuzugucken, wie jemand sich bemühte, die Regeln zu erklären und gleichzeitig einen Apfel zu essen. Mit vollem Mund musste er relativ einfache Regeln beim Oberregelerklärer nachfragen (wir lasen sie am Tag zuvor). Während ich darüber nachdachte, warum wohl entweder meine Anforderungen zu hoch oder die der Aussteller zu gering sind. Ist es so schwer, die Spielerklärer mit den Spielen vertraut zu machen? Testet man das nicht mal eine Runde?
Letztlich will der Aussteller seine Spiele doch präsentieren, damit sie gekauft werden. Im Idealfall habe ich dafür Verkäufer, aber Spiele sind schwer zu verkaufen, da man sie präsentieren muss in Form von Probespielen. Das kostet Zeit und Fläche - alles Kosten für den Aussteller. Dann noch jemand, der das Spiel erklärt. Bei der Fläche wurde schon (messbar) gespart, bei den Erklär-Bären aber auch. Spürbar. Klar, für 4 Tage jemand einstellen, der 8 Stunden lang da steht und das Spiel erklärt, ist ein 250 bis 400 EUR Job, je nachdem. Wirklichen Gewinn wird der Aussteller aber nur selten über die Probespiele generieren können, dafür müsste schon eine enorme Gewinnspanne drin sein und jeder Interessent mehrere Spiele kaufen. Ein Grundproblem der Spielebranche vielleicht.
Ein Grossteil der Spiele wird sich eher über Rezensionen und Mundpropaganda zugelegt. Hm. Später nochmal drüber nachdenken...
Für halbwegs professionelle Magicspieler gab es leider ausser Gunslinging mit'm Henke keine interessanten Angebote. Schachturnier? Klar. Siedlerturnier? Klar - sogar mit deutscher und IIRC Weltmeisterschaft. Aber Magicturnier? Nicht vorhanden.
Und ich frage mich, warum nicht? Problematisch ist der Platzbedarf dieser Turniere - logisch - aber warum geht es dann bei Schach und Siedler, aber nicht bei Magic? Warum will Wizards nur neue Spieler zum Spiel bringen, aber nicht die Turnierseite fördern auf diesem Niveau?
PS: Pandemonium?
Gunslinging, das war für mich mit Preconstructed Time Spiral Decks gegen den Master himself spielen - und irgendwie ist es wie Sealed. Magic kam in meinem (stressigen) Spiel-Wochenende nur als FNM-Randerscheinung vor (letzter Blogeintrag). Der Rest drehte sich mehr um andere Spiele. Was gibt es da Positives zu berichten?
Im Samstäglichen Spieleabend haben wir zum ersten Mal Siena wirklich durchgespielt, und das in zwei Stunden. Durchaus ok, aber ich sollte die Karten mal in Hüllen packen, weil der Druck nicht so resistent ist wie von Carta Mundi-Material. Wir hatten es schon seit der Spiel'05, aber bisher kaum gespielt und wenn, dann nicht bis zum Ende. War ganz nett, aber das Regelwerk ist katastrophal. Mehr Bilder und eindeutige Indexierung würden wirklich helfen.
Das Spiel des Jahres 2006 war auch ein Spiel dieses Abends, ganz nett aber nicht wirklich berauschend. Interessant die zahlreichen Doppelnennungen innerhalb der Anleitung. Und mit Transport hat es ja mal gar nichts zu tun - ich dachte an eine abgespeckte Age of Steam Variante, aber es ist ja eigentlich nur ein Kartenlegespiel. Da ist Sitting Ducks ja dann das reinste Kriegsspiel... Hmpf.
Aber sehr gefallen hat uns Space Dealer, dass dann eins von drei Neuerwerbungen wurde, wobei man uns am JKLM Stands das Spiel durch einen vorherigen Mitspieler und nicht durch Standpersonal erklärt wurde.
Interessant ist Space Dealer vor allem wegen des Echtzeit-Faktors. Quasi wie Starcraft ohne Computer baut man seine Basis auf, fördert Rohstoffe und bringt sie bei den anderen Spielern für Siegpunkte unter. Leichte Schwächen vermutlich durch Chaos-Faktor und man kann schlecht abschätzen, ob nicht einer der Mitspieler schummelt, aber ansonsten mal echt was erfrischend Neues.
Auch in unser Spieleregal hat es Säulen der Erde geschafft, obwohl wir mit Caylus eigentlich schon ein ähnliches Spiel haben und Säulen das Gefühl hinterliess, dass man in der letzten Runde so viele Siegpunkte erzielen kann wie in allen vorherigen Runden zusammen, was es etwas IMBA erscheinen liess.
Auch angespielt, aber nicht gekauft haben wir Zug um Zug Märklin (zu ähnlich zu Zug um Zug - und mit den gleichen Problemen, dann lieber die Europa-Variante holen). Dann spielten wir noch Säulen von Venedig (ganz nett, aber nichts wirklich neues, ausser vielleicht das Kartentauschen als Spielmechanismus) und Gangster von LudoArt, die ganz nette Spiele in ihrer Reihe haben (wie zum Beispiel Marquis), aber immer so viel Geld dafür haben wollen, dass man fast schon nach Finanzierungsmöglichkeiten fragen will.
Dann doch lieber Spank the Monkey für kleines Geld vom Nachbarstand mitgenommen...
Schliesslich brauchte ich das Geld ja schon für die 20 Pandemoniums...
Genauso wenig ausgeleihert kommen die Decklistenvorschläge daher, die sich alle anfühlen und riechen wie der "Weisse Riese" - entweder hat man sie schon gesehen und sie haben sich nur mal mit Time Spiral Karten gewaschen - oder aber man denkt an Waschmittelreklame, die sich im Laufe der Zeit auch kaum veränderte - und am Ende ist eh immer das Gleiche drin. Und das nun auch noch wörtlich.
Dragonstorm - wem das Wort vor zwei Monaten nicht oldschool vorkam, der war bestimmt mit Übersetzungen der englischen Karten beschäftigt. Aufregen über Psionic Blast? Werwaswowieso? Wir spielen doch Standard...
Aha. Naja, ich spiele am Samstag keine Champs mit, aber wenn, dann würde ich dieses Deck spielen - und was ich noch so auf der Spiel trieb?
deck "Nothing's gonna stop me now..."
Germagic Deckstats aufrufen4 Birds of Paradise
2 Demonfire
4 Wall of Roots
4 Volcanic Hammer
4 Stone Rain
4 Char
4 Browbeat
4 Avalance Riders
4 Icefall
4 Assault//Battery
6 Forest
8 Mountain
4 Karplusan Forest
4 Stomping Grounds
sideboard
4 Cryoclasm
4 Dodecapod
4 Burning-Tree Shaman
3 Kird Ape
Wie man sieht, ist es nur kurz hingehuscht, denn da stehen überall noch "4-ofs". Egal. Und dass es warscheinlich nicht gross was reisst, sowieso (also egal, weil ich ja nicht mitspiele). Aber wenn es wer ausprobieren will... you're welcome.
Auf diese oder noch ganz andere Weisen versuche ich jetzt immer eine Deckliste in jeden Blogeintrag zu schummeln. Meine Marketingresearchs haben ergeben, dass Leute meistens bis mindestens zur Deckliste scrollen. Das Publikum kann ich nicht ignorieren...
Zur Spiel in Essen - zunächst mal Sorry an alle, die sich noch mit Pandemonium eindecken wollten, ich habe wohl die ganze Messe leer gekauft (also zumindest die unter 3,- EUR) wie ich dann beim Einsortieren feststellte. Erwartet also in jedem meiner zukünftigen Decks 4 Pandemonium.
Beim Ami (ich glaub Troll&Troad) hab ich 133 Karten aus seiner Grabbelbox gekauft, um dann später festzustellen, dass die Holländer viel billigere Grabbeleien hatten. Zût! Das sich der Ami dann noch mit dem Rabatt so kleinkrämerisch anstellte, gefiel mir auch mal gar nicht - nach seiner Rechnung waren es 0,60 EUR pro Karte und wo ich gerade so nachrechne ist sein Angebot von 80 EUR nicht so weit weg - er hat sie mir dann trotzdem für 70 gelassen. Aber, wie gesagt, die Holländer hatten trotzdem noch billigere Angebote mit 10 Karten für 5 EUR (und Time Spiral Karten waren auch dabei). Norin the Wary und Pandemonium. OBV.
Insgesamt war die Spiel viel kleiner als in den letzten Jahren. Schon 2005 ist die obere Halle 6 nicht mehr gefüllt gewesen, und jetzt hat man die Kinderspielhalle direkt ganz weggelassen und mit Rollen-, Brett- und Kleinspielverlagen gefüllt. War ein bisschen durcheinander. Der Stand von Amigo hatte erstmals keine Magic-Sachen mehr (und damit fiel für einige eventuell der letzte Grund weg, da vorbei zu schauen) - Magic fand sich zusammen mit Dreamblade bei einem mit Wizards-Logos beklebten Stand in Halle 5. Oder vier. Ja, eher 4 wenn ich so drüber nachdenke... egal.
Ich überlege noch, ob es Hasbro oder Wizards war, die diesen Stand aufbauten (das hab ich nicht in der Liste der Aussteller nachgeguckt) - gehen wir mal von Wizards aus. Die haben auch wieder Probiertische aufgestellt für Magic und Dreamblade und wie auch schon bei Amigo waren die Hostessen (ich bevorzuge "Standbetreuung" an dieser Stelle, ist weniger glitschig) hauptsächlich aus den weiblichen Erstsemestern der umliegenden Unis gecastet (mussten bestimmt vorsingen und -tanzen und sowas) - manche davon kannten Magic wohl vom Hörensagen.
Chrissi und Tom haben sich dann auch mal von einer blonden Hostess Magic erklären lassen und ich lag gedanklich auf dem Boden vor lachen - Chrissi tappte nie zurück, zog sich auch das Leben nicht korrekt ab und Tom griff immer mit allem an, auch wenn das noch "summoning sick" war. Den beiden spielten so gut die Unerfahrenen, dass ich es ihnen vielleicht auch geglaubt hätte. "Ich kann keine Karte mehr ziehen - was jetzt?" - "Hm - misch doch deinen Ablagestapel wieder rein, wie immer" - "Geht das? Misch ich das jetzt wieder rein?" - "Ich weiss nicht, da muss ich mal fragen - Ina, was machen wir, wenn..."
Köstlich.
Beim Dreamblade gab es gemischte Gruppen - da durften sogar Männer das Spiel demonstrieren und Marion und ich freuten uns über Ute, die das Spiel auch privat spielt und daher so manche Regel "aus der Hüfte geschossen" erklären konnte. Es sollte das einzige Spiel sein, bei dem die Spieleerklärer einen kompetenten Eindruck hinterliessen.
Denn schon beim WOW TCG Stand wurden wir enttäuscht. Dreimal haben wir am Donnerstag die Erklärungen in Anspruch genommen, und eine war schlimmer als die anderen. Die erste hat sich nicht mal die Mühe gemacht, das Spiel an sich zu erklären - es gab wohl die Direktive, zu Beginn die Frage zu stellen, ob man Erfahrung mit anderen CCGs hat - was wir mit "Magic" klären konnten. Klar spielt sich WOW so ein bisschen wie Magic oder "Ju-Gi", wie unser zweiter Erklär-Freak immer meinte, aber die Unterschiede sind ja doch interessant. Wenn mir André das Spiel nicht schon beim Highlander-Turnier erklärt hätte, wären wir wohl nicht sitzengeblieben, als sich die Hostess vom Tisch entfernte (Hä? Letztes Mal beaufsichtigte die Hostess die Spieltische wenigstens für die ersten Runden).
Upperdeck gewinnt echt den Preis für die schlechtesten Spielerklärungen. Wie krieg ich jetzt noch Pandemonium hier reingeforct? Hm...
Die zweitschlechteste Spielerklärung war vielleicht beim Dungeon Twister Stand. Hatten wir uns am Samstag abend noch die Regeln halb durchgelesen (da gerade ein Turnier zu Ende ging, war keiner in der Lage uns das Spiel erklären zu wollen), gelang es uns am Sonntag nachmittag neben einem Päarchen zuzugucken, wie jemand sich bemühte, die Regeln zu erklären und gleichzeitig einen Apfel zu essen. Mit vollem Mund musste er relativ einfache Regeln beim Oberregelerklärer nachfragen (wir lasen sie am Tag zuvor). Während ich darüber nachdachte, warum wohl entweder meine Anforderungen zu hoch oder die der Aussteller zu gering sind. Ist es so schwer, die Spielerklärer mit den Spielen vertraut zu machen? Testet man das nicht mal eine Runde?
Letztlich will der Aussteller seine Spiele doch präsentieren, damit sie gekauft werden. Im Idealfall habe ich dafür Verkäufer, aber Spiele sind schwer zu verkaufen, da man sie präsentieren muss in Form von Probespielen. Das kostet Zeit und Fläche - alles Kosten für den Aussteller. Dann noch jemand, der das Spiel erklärt. Bei der Fläche wurde schon (messbar) gespart, bei den Erklär-Bären aber auch. Spürbar. Klar, für 4 Tage jemand einstellen, der 8 Stunden lang da steht und das Spiel erklärt, ist ein 250 bis 400 EUR Job, je nachdem. Wirklichen Gewinn wird der Aussteller aber nur selten über die Probespiele generieren können, dafür müsste schon eine enorme Gewinnspanne drin sein und jeder Interessent mehrere Spiele kaufen. Ein Grundproblem der Spielebranche vielleicht.
Ein Grossteil der Spiele wird sich eher über Rezensionen und Mundpropaganda zugelegt. Hm. Später nochmal drüber nachdenken...
Für halbwegs professionelle Magicspieler gab es leider ausser Gunslinging mit'm Henke keine interessanten Angebote. Schachturnier? Klar. Siedlerturnier? Klar - sogar mit deutscher und IIRC Weltmeisterschaft. Aber Magicturnier? Nicht vorhanden.
Und ich frage mich, warum nicht? Problematisch ist der Platzbedarf dieser Turniere - logisch - aber warum geht es dann bei Schach und Siedler, aber nicht bei Magic? Warum will Wizards nur neue Spieler zum Spiel bringen, aber nicht die Turnierseite fördern auf diesem Niveau?
PS: Pandemonium?
Gunslinging, das war für mich mit Preconstructed Time Spiral Decks gegen den Master himself spielen - und irgendwie ist es wie Sealed. Magic kam in meinem (stressigen) Spiel-Wochenende nur als FNM-Randerscheinung vor (letzter Blogeintrag). Der Rest drehte sich mehr um andere Spiele. Was gibt es da Positives zu berichten?
Im Samstäglichen Spieleabend haben wir zum ersten Mal Siena wirklich durchgespielt, und das in zwei Stunden. Durchaus ok, aber ich sollte die Karten mal in Hüllen packen, weil der Druck nicht so resistent ist wie von Carta Mundi-Material. Wir hatten es schon seit der Spiel'05, aber bisher kaum gespielt und wenn, dann nicht bis zum Ende. War ganz nett, aber das Regelwerk ist katastrophal. Mehr Bilder und eindeutige Indexierung würden wirklich helfen.
Das Spiel des Jahres 2006 war auch ein Spiel dieses Abends, ganz nett aber nicht wirklich berauschend. Interessant die zahlreichen Doppelnennungen innerhalb der Anleitung. Und mit Transport hat es ja mal gar nichts zu tun - ich dachte an eine abgespeckte Age of Steam Variante, aber es ist ja eigentlich nur ein Kartenlegespiel. Da ist Sitting Ducks ja dann das reinste Kriegsspiel... Hmpf.
Aber sehr gefallen hat uns Space Dealer, dass dann eins von drei Neuerwerbungen wurde, wobei man uns am JKLM Stands das Spiel durch einen vorherigen Mitspieler und nicht durch Standpersonal erklärt wurde.
Interessant ist Space Dealer vor allem wegen des Echtzeit-Faktors. Quasi wie Starcraft ohne Computer baut man seine Basis auf, fördert Rohstoffe und bringt sie bei den anderen Spielern für Siegpunkte unter. Leichte Schwächen vermutlich durch Chaos-Faktor und man kann schlecht abschätzen, ob nicht einer der Mitspieler schummelt, aber ansonsten mal echt was erfrischend Neues.
Auch in unser Spieleregal hat es Säulen der Erde geschafft, obwohl wir mit Caylus eigentlich schon ein ähnliches Spiel haben und Säulen das Gefühl hinterliess, dass man in der letzten Runde so viele Siegpunkte erzielen kann wie in allen vorherigen Runden zusammen, was es etwas IMBA erscheinen liess.
Auch angespielt, aber nicht gekauft haben wir Zug um Zug Märklin (zu ähnlich zu Zug um Zug - und mit den gleichen Problemen, dann lieber die Europa-Variante holen). Dann spielten wir noch Säulen von Venedig (ganz nett, aber nichts wirklich neues, ausser vielleicht das Kartentauschen als Spielmechanismus) und Gangster von LudoArt, die ganz nette Spiele in ihrer Reihe haben (wie zum Beispiel Marquis), aber immer so viel Geld dafür haben wollen, dass man fast schon nach Finanzierungsmöglichkeiten fragen will.
Dann doch lieber Spank the Monkey für kleines Geld vom Nachbarstand mitgenommen...
Schliesslich brauchte ich das Geld ja schon für die 20 Pandemoniums...